Sportentwicklungskonzept für Warburg

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Der Warburger Ausschuss für Kultur und Sport hat am Montag (6. Februar) das neue Sportentwicklungskonzept einstimmig befürwortet. Es ist ein Handlungsfaden für die kommenden zehn Jahre, der den Sport in der Stadt nach vorne bringen soll.

Der „Sportentwicklungsplan für die Hansestadt Warburg“ (SEP) ist eine über 70 Seiten starke Analyse, die Diplom-Sportwissenschaftler Wolfgang Schabert vom Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps) aus Stuttgart im vergangenen Jahr aufgestellt hat.

Der Analyse liegen Zahlen, Daten und Fakten aus den Warburger Sportvereinen und zu den Sportstätten zugrunde. Zudem hatte es fünf mehrstündige Treffen mit maßgeblichen Akteuren aus dem Sport gegeben. Neben Teilnehmern aus Politik und Verwaltung waren auch Vertreter des Stadtsportverbandes sowie von Schulen und anderer Einrichtungen zu Wort gekommen. 

Prioritätenliste 

Wolfgang Schabert stellte das später einstimmig befürwortete Konzept zunächst im Ausschuss und am Abend auch beim Stadtsportverband vor. Darin geht es bei weitem nicht nur um den Bau, die Renovierung oder die Erweiterung von Sportstätten. Nur in zwei der fünf Treffen sei es überhaupt um Sportplätze und Hallen gegangen, berichtete Wolfgang Schabert.

Das Konzept mündet daher auch in einer Prioritätenliste, in der zahlreiche Punkte aufgenommen worden sind, die mit dem Zustand der Sportstätten zunächst nichts zu tun haben. So empfiehlt der Experte der Stadt dringend, eine koordinierende hauptamtliche Stelle für den Sport zu schaffen und den Stadtsportverband in diese Richtung umzustrukturieren. Das könnte das Ehrenamt spürbar entlasten. Deutlich verbessert werden könnte über eine solche hauptamtliche Stelle auch die Kooperation zwischen Vereinen und Kitas, Schulen und natürlich auch der Vereine untereinander. 

Buchungsprogramm 

Er schlug auch eine Optimierung der Hallenbelegungszeiten vor, um die durchaus vorhandenen Kapazitäten besser nutzen zu können. Das könne beispielsweise kostengünstig durch ein entsprechendes elektronisches Buchungsprogramm gelöst werden. Dass die Sporthallen in den Ferien geschlossen sind, müsse geändert werden.

Der Experte aus Stuttgart hatte auch die Organisationsstruktur des Sports und die Angebotsvielfalt unter die Lupe genommen. Sein Resümee: Was das Angebot und die Zahl der Sportstätten angehe, sei Warburg im Vergleich zu anderen Städten gut aufgestellt. Bei den Vereinen »Die Wolfgang Schabert gebe es eine starke Durchdringung mit Angeboten für Kinder und Jugendliche. Ein wenig fehle es an Sportangeboten für Ältere in den Vereinen, was aber in Zukunft immer wichtiger werde. Auch auf Trendsportarten wird im Warburger Land ofHallenbefenbar zu wenig geachtet.

Im Konzept geht es aber auch um die Situation und die Anzahl der Sportstätten im Stadtgebiet. Das Institut aus Stuttgart hat ein deutliches Defizit im Winter festgestellt. Der Bau eines Kunstrasenplatzes in Scherfede zur ganzjährigen Nutzung landete daher auch auf Platz eins.

Die Idee gibt es in Warburg schon lange. Bislang fehlte aber das Geld, auch weil die Hansestadt Warburg wegen eines fehlenden Sportentwicklungskonzepts zuletzt mit Förderanträgen durchgefallen ist. Im Sommer gebe es hingegen fast schon ein Überangebot an Plätzen. Die Stadt müsse überlegen, ob alle Rasenplätze wirklich notwendig seien und nicht vielleicht auch in Teilen zurückgebaut oder anders für den Sport nutzbar gemacht werden könnten.

Diemelaue voranbringen 

Luft nach oben gibt es offenbar auch bei Angeboten für den nicht-organisierten Sport. Hier empfahl der Experte aus Stuttgart, dass die Sportanlage in der Diemelaue in Zukunft eine noch größere Funktion übernehmen könnte.

Bericht: Westfalenblatt vom 08.02.2023